Optimales Innenraumklima für Kulturgüterdepots des Rätischen Museums

Rätisches Museum Graubünden

Das Rätische Museum ist das historische Museum des Kantons Graubünden. Mitten in der malerischen Altstadt von Chur präsentiert das Rätische Museum Bündner Geschichte(n) von den Anfängen bis in die Gegenwart. Vom Keller bis unters Dach erzählt die thematisch gegliederte Ausstellung die vielseitige Geschichte Graubündens. Sie umfasst archäologische, kulturgeschichtliche und volkskundliche Objekte aus dem ganzen Kanton Graubünden von der Ur- und Frühgeschichte über das Mittelalter, die Renaissance und den Barock bis ins 19. und 20. Jahrhundert.

Im Berg unter dem Schloss Haldenstein befinden sich auf zwei Geschossen die beiden grossen Kulturgüterschutzräume des Rätischen Museums und beherbergen alle Exponate, welche sich gerade nicht in der Ausstellung befinden. Diese Exponate stellen hohe Anforderungen an die Klimabedingungen in diesen Räumen.

Optimales Innenraumklima für Kulturgüterdepots 

Da sich in den Kulturgüterschutzräumen nur einige wenige Arbeitsplätze befinden, kann die Lüftungsanlage bis zu einer Woche im Umluftbetrieb fahren. Wenn aber die Aussenluftbedingungen das Klima in den Kulturgüterschutzräumen in Bezug auf Feuchte und Temperatur verbessern können, wird Aussenluft in die Räume geblasen. Mit diesem an sich einfachen Prinzip können sowohl die Temperaturen als auch die relativen Feuchten im Raum in den geforderten Grenzen gehalten werden. Ein optimales Innenraumklima in den Kulturgüterdepots wird somit sichergestellt. Die Lüftungsanlage muss lediglich über einen Nacherhitzer verfügen, um im Winter die kalte Aussenluft erwärmen zu können.

Die Umsetzung dieses Prinzips erfordert einen neuen, speziell angepassten Algorithmus für die Regelung der Lüftungsanlagen. Die FE-Partner AG hat diesen Algorithmus aufbereitet und zusammen mit der Siemens AG in Chur umgesetzt.

Durch den individuellen Algorithmus kann die Technik der Lüftungsanlage sehr einfach gehalten werden, da keine Kühlung oder Entfeuchtung nötig ist. Somit eignet sich die Lösung auf für die Nachrüstung bestehender Lüftungsanlagen. Der Algorithmus ermöglicht einen minimalen Energieeinsatz und stellt  somit eine sehr energieeffiziente Klimatisierung der Kulturgüterschutzräume sicher.
Zusätzlich wurde ein komplettes Energie- und Anlagenmonitoring für die Lüftungsanlagen umgesetzt, mit dem sich die Soll- und Ist-Werte der Raumkonditionen sowie die Anlagendaten überwachen und die Einhaltung der klimatischen Bedingungen jederzeit nachweisen lassen.

Bauherrschaft
Hochbauamt Graubünden

Planung
FE-Partner AG

Ausführung MSR
Siemens AG

Bauzeit
08/2017 – 09/2017

Kulturgüterdepots
Geschoss 1: 1215 m2
Geschoss 2: 1215 m2

Lüftungsanlage
2 Monoblöcke
Geschoss 1: max. 2400 m3/h
Geschoss 1: max. 2400 m3/h

Auftrag
• Projektkoordination
• Planung und Definition Lüftungsalgorithmus
• Monitoring Raumkonditionen und Betrieb der Lüftungsanlage

Ergebnisse
Die Klimabedingungen in den Kulturgüterschutzräumen nähern sich seit der Nutzung des neuen Regelungsalgorithmus den Vorgaben an und schwanken im jahreszeitlichen Rhythmus innerhalb der definierten Grenzen.